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bundesministerium des innern-berlin 2006

bundesministerium des innern-berlin - wettbewerb
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Wird der Kokon einer Seidenraupe nach und nach abgewickelt, erhalten wir etwa zweitausend-dreitausendfünfhundert Meter Faden. Die Larve baut den Kokon in einem Zuge auf, mit einer unablässig drehenden, windenden, rotierenden Bewegung. Um 400 Seidenraupen ernähren zu können, müssen auf einem Hektar etwa 3400 Maulbeerbäume gepflanzt werden. Deutschland Mir schwebt ein Deutschlandbild vor, wo die Grundlage die Vielfalt der historischen und kulturellen Gegebenheiten bildet und die Kraft aus den Unterschieden der Dialekte und Religionen, der Bundesländer und Regionen sowie deren intensiven Zusammenarbeit gewonnen wird. Berlin Mir schwebt eine Stadt vor, die aus einer lockere Kette von Wäldern, Wässern, Gärten und Parks besteht, die bis heute die Konstruktion der ehemaligen dörflichen Ortschaften bewahrt. Ich stelle mir hier ein neues Gebäude vor, das sich stark an die moderne Baugeschichte der Stadt anknüpft und gleichzeitig die durch die Hugenotten für die Seidenraupen angepflanzten Maulbeerhaine neu ansiedeln lässt, und sich dadurch in die Geschichte des Grünflächen und der Urbanität der Stadt gleichermassen einfädelt. Bundesministerium Den Kern des Gebäudes bilden drei, in eine Reihe angeordneten Blocks, mit den Büros des Ministers und der Abteilungen des Ministeriums. An der rechten und linken Seite schließen sich dem Kern des Gebäudes zwei weitere Blocks mit Büros für die Dienstleistungsfunktionen an. Das erste Geschoss der fünf selbstständigen Gebäude bildet eine Einheit, mit dem Lobby, der Bibliothek und dem Restaurant. Die selbstständigen Blocks sind von Hülsenkonstruktionen aus Stahl- und Glas umgeben, die innersten laufen am Kontur der Blocks, die weiteren umhüllen die Gebäude als Ganzes. Gottfried Semper Im Sinne von Semper - mit Hilfe seiner Begriffe des Gerüsts und der Tapisserie, des Knotenpunkts, des Schmucks und des Stils - habe ich versucht die Innenräume an der Fassade zu veranschaulichen und dadurch das Gewicht, die Blockhaftigkeit der Gebäude zu mildern. Ansiedlung Ich wollte nicht einfach ein Haus und nicht die Parkanlage um das Haus entwerfen, sondern das Ort, gemeinsam mit seiner Geschichte, die landschaftlichen Begebenheiten der weiteren Umgebung inbegriffen. Deshalb habe ich versucht, die Sicherheitsauflagen feiner zu lösen, als das Ganze des Gebäudes mit einer nicht sehr tiefen Wasserfläche umgeben wurde. Gebäude Das Gebäude kann auch die Monumentalität nicht entbehren. Die sich nach innen kontinuierlich abtrennenden Fassadenhülsen lassen gleichzeitig die mehrmals gegliederte innere Form erahnen, sie verbergen sie keineswegs. Seidenfadenähnliche feine Linien umweben das Gebäude als eine plastische Konstruktion, die Stirn- und Dachansichten werden also einer feinen Haut gleichen. Kis Péter, Balázsa Gábor, Megyik János, Christian Koppensteiner, Ükös Tamás, Valkai Csaba, Barta Levente 2006